4.28.2007

§ 114 Lukrativer Nebenverdienst


Obwohl endlich das erste selbst verdiente Geld vom Staat da ist (wie viel es im Endeffekt wird weiß - aus Ermangelung einer Abrechnung noch keiner so genau), genügt das doch noch nicht ganz für die ganz großen Sprünge. Also ist es an der Zeit, sich nach einem lukrativen Nebenverdienst umzusehen. Leider verbieten das StGB und das Rechtsberatungsgesetz noch die vielversprechendsten Methoden mit möglichst wenig Aufwand an möglichst viel Geld zu kommen, aber es scheint ja noch legale Geldquellen zu geben, zumindestens im Land der unbegrenzten Dummheit Möglichkeiten:

Roy Pearson, studierter Jurist, zugelassener Anwalt und seit Januar 2005 Richter in Washington wollte sich für 10,50 Dollar eine Hose ändern lassen, doch diese verschwand spurlos in den Weiten der Änderungsschneiderei, in der er sie abgegeben hatte. Pearson forderte zunächst 1.150 Dollar für einen neuen Anzug, schon das aus meiner Sicht ein wenig aus der Relation geraten, aber o.k.. Nach etlichen Schriftsätzen hin und her boten ihm die Eigentümer der Schneiderei ganze 12.000 Dollar an Wiedergutmachung an (spätestens da hätte ich zugesagt...). Doch Pearson war auch das noch nicht genug, da er sich nach eigenen Angaben auf die Schilder "Service noch am gleichen Tag" und "Satisfaction guaranteed" verlassen hatte, verlangt er mittlerweile schlappe 65.462.500 Dollar (In Worten: Fünfundsechzig Millionen, Vierhundertzweiundsechzig Tausend Fünfhundert) Wiedergutmachung, Aufwendungen für einen Mietwagen alle zwei Wochen seit dem Vorfall (er muss ja immerhin gezwungenermaßen eine weiter entfernte Reinigung anfahren), Anwaltskosten und Schadensersatz für erlittene Seelische Qualen aus dem Verlust der Hose.
Wie hoch die Gerichtskosten bei dem Streitwert liegen möchte ich auch mal gerne wissen. Und da hab ich mich noch über die 60-Seiten Akte beschwert, die ich für meinen Ausbildungsrichter bearbeiten soll...
(Quelle: The Washington Post Online)

4.25.2007

§ 113 Die Weichei-Tüte

Heute mal wieder den ganzen Vormittag in der Bib zugebracht. So gegen 12.00 bin ich dann mit einem leichten Hungergefühl Richtung Univeritel, um mir was zu Essen zu jagen kaufen.
Kurz vor der Mensa kam das alte Studenten-Feeling wieder durch: Es werden wieder die Proben-Tütchen von allcampus.de verschenkt. Die arme zum Dumping-Lohn ausgebeutete Studentin, die sich gegen die Massen der Anstürmenden wehren "durfte" schrie noch laut "ich hab hier die Männer-Tüten!", also nichts wie hin... Aber what the...? Sind denn die Studenten inzwischen so verweichlicht? Bin ich schon so lange kein Student mehr, dass jetzt eine völlig neue, metrosexuelle Gerneration Studenten die Uni übernommen hat?
Die drei Axe-Pröbchen aus der Tüte sind ja noch ganz nett, die Gutschein- und Flyerflut ist auch noch aus den "alten" Tüten bekannt, aber diese Gratisleseproben... "InTouch", ein Kochmagazin und noch ein Promi-Bildchen-Friseursalon-Blättchen? Was ist nur mit den Tütenpackern los?

4.24.2007

§ 112 Justice for all - Phoenix Wright ist zurück!



Ich habe ja schon in meinem ersten Post zum Thema ein herrliches Werk der Spielehersteller entdeckt, dass mich -beinahe- zum Kauf eines Gameboy DS verleitet hätte, jetzt, mit Teil II von Phoenix Wright wird das ganze noch verlockender... Liest es sich nicht herrlich:
Phoenix Wright ist zurück, um in der Fortsetzung seines ebenso überraschenden wie originellen Nintendo DS-Hits von 2006 Unschuldige zu verteidigen und Gesetzesbrecher zu bestrafen.

Justice for All konfrontiert dich mit vier neuen komplexen Fällen, in denen du auf eine bunte Mischung von Charakteren stößt. Jeder Fall ist wieder in zwei Phasen unterteilt. In der Ermittlungsphase besuchst du den Tatort, befragst Zeugen und sammelst Beweise. In der Verhandlungsphase musst du deine Erkenntnisse präsentieren, Zeugen verhören und Lügen enttarnen, um die Unschuld deines Klienten zu beweisen und den wahren Schuldigen zu entlarven.

Features:

  • Ein neues Feature namens "Psyche Lock": Knacke einen Zeugen, indem du sein "Psyche Lock" mit einer Reihe korrekter Fragen oder der Widerlegung seines inkonsistenten Geständnisses öffnest
  • Eine Anzeige repräsentiert jetzt Phoenix' Erfolg vor Gericht. Falls du falsche Beweise vorlegst oder 'Psyche Locks' nicht öffnen kannst, sinkt die Anzeige.
  • Sammle und untersuche Beweise auf dem Touchscreen! Und rufe "Einspruch!" ins Mikrofon, um dir vor Gericht Gehör zu verschaffen! --> Stelle ich mir wirklich großartig vor, wenn man z.B. im Zug spielt :-)
  • Bekannte Charaktere wie der schleimige Staatsanwalt Miles Edgeworth und Phoenix' übersinnliche Assistentin Maya sind neben neuen Charakteren am Start.

Wobei ich ehrlich sagen muss, dass mir nach obigem Screenshot die Lust schon gewaltig vergangen ist, anscheinend mal wieder ein gutes Konzept gnadenlos in den Sand gesetzt...

4.23.2007

§ 111 Geräusche

Es nervt, direkt neben einer Grundschule zu wohnen! Nicht nur dass um 10.15 die "Geißel des Vormittags" (große Pause) über mich hereinbricht und ich vor lauter lärmenden Gören zwangsweise auch Pause machen muss, da an Lernen nicht mehr zu denken ist, nein, findige Lehrer erlauben ihren Schützlingen auch noch nach der Schule (so ab 13.00) noch auf dem Schulhof "abzuhängen" (chillen heißt das mittlerweile, glaub' ich), und stellen zur Herstellung der geeigneten Chill-Atmosphäre auch noch den CD-Player aus dem Musikzimmer zur Verfügung. Obwohl ich dachte, dass Tokio Hotel mittlerweile wieder out wären, laufen die trotzdem jeden 2. Tag in Dauerschleife.
Das einzige Gebäude, dass den Schulhof ein klein wenig vom Fenster meines Arbeitszimmers abtrennt ist leider Gottes eine Musikschule. Die versorgt mich dann am Nachmittag mit Geräuschen, wie gerade dem Einstudieren der Orchester-Version des Star-Wars Themas (eine der neueren Episoden glaub ich) in wirklich herzzerreißend schlechter Qualität.
War evtl. doch keine so gute Idee in die Stadt zu ziehen...

§ 110 Jetz' nicht, ich hab grad' Sitzung!

Heute Nachmittag habe ich meinen ersten Sitzungstag mit meinem praktischen Ausbildungsrichter am LG. Ich hoffe ja, dass ich erst einmal nur still beobachtend darsitzen kann und nicht allzu viel gefragt werde...

4.20.2007

§ 109 Trial and error

Versuch und Irrtum, so kann man glaube ich meinen gerade geschriebenen ersten Versuch einer Urteilsklausur getrost nennen. Wenn man schon in der Klausur merkt, dass man unglaublichen Stuss zusammenschreibt und keine Ahnung vom Urteilsstil hat, sollte man evtl. doch lieber aufhören als weiterzuschreiben. Trotzdem tapfer abgegeben. Eigentlich bin ich ja ganz froh drüber, dass dieses Gefühl des absoluten Versagens nicht erst in der ersten Pflichtklausur kam.

4.19.2007

§ 108 I' glaabs joa ned!

Bei allem Patriotismus für unser schönes Bayern (ja, seitdem die Unschuldsvermutung bei Terrorismusverdacht nicht mehr so ernst genommen wird sollte man schon in der Einleitung klarstellen, auf wessen Seite man steht!), muss es denn wirklich eine bayerische Version von Wikipedia geben?
http://bar.wikipedia.org

Alles auf Bayerisch (oder wie es die eingeborenen sagen: "boarisch"). Hier der Auszug zum Thema "Recht":


Rechd is umnaundadeitln aun Gsetza aund obrichkeidlicha Auschofferei aund deswegn no laung ned gerechd.

Ofd wiad des Rechd in

  • Prifatrechd, und
  • öffendlichs Rechd

aufteilt.

De Leid, de wo se mid am Rechd befossn und andare vor Gerichda vadredn nennd ma Rechtsanwalt. Außadem gibds a no Patentanwalt, de wo Eafinda vadredn und Steuaberoda, de wo Leid aund Firman vor de Finanzbehördn vadredn.

4.17.2007

§ 107 I'm loving it!


Gerade erinnere ich mich wieder daran, warum ich mir den "Laser"-Drucker gekauft habe... Der alte "Tintenpisser" (wie der netter Verkäufer bei Delwi die Drucker der entsprechenden Bauart nennt) zickt mal wieder ohne Ende. Die Magenta (T-Com Farbe) ist verstopft. Das heißt, dass ich heute ganz umsonst eine neue Frabpatrone gekauft habe und mal wieder die halbe Nacht den Drucker zerlegen und reinigen werde. Immer wieder ein Spass, aber es sehen eben nicht alle Fotos in Schwarz - Weiß besser aus :-(

4.16.2007

§ 106 Der Tag der (noch nicht ganz) toten Ente



Ja, so kann man auch mit kleinen Sachen, Referendaren eine Freude machen:
Vormittagspause in der AG; nachdem vormittags die Justizkantine im Strafjustizzentrum schon offen hat, dort mal entspannt einen Kaffe geschlüft. Am Nebentisch die "Fortgeschrittenen" Referendare einen Jahrgang über uns. Plötzlich die skurrile Szene: Eine Referendarin tritt an den Nebentisch und meint (ziemlich unüberhörbar laut): "Jetzt mal im Ernst Leute, da draußen auf der Straße läuft eine verletzte Ente 'rum, die gleich überfahren wird, was sollen wir denn mit der machen?" Auf die Aufforderung hin, die Ente doch in Sicherheit zu tragen folgt nur die lapidare Feststellung "Aber ich kann doch keine Ente anfassen". A-ha, die verkappte Frau Tierschützerin ekelt sich also vor dem zu rettenden Federvieh.

Trotzdem stürme ein Pulk sich nicht vor Enten ekelnder Referendare nach draußen um die gestrandete Flug-und-Schwimmkreatur zu bewunderngaffen. Die Ente stellte sich aber -vor allem beim Anblick des Kantinenkochs, der noch hinzukam- als doch noch ziemlich fit heraus. Blinder Alarm also.

Immerhin war die Aktion mal wieder dafür gut, einige Kollegen besser kennen zu lernen. Während die einen noch ganz durch Knuddel-Knut-Sondersendungen vernebelt außer "ist die süüüß" und "die arme Ente" nicht mehr viele artikulierte Laute von sich geben konnten, hatten sich andere schon mit dem Küchenchef verbündet und die ersten Bestellungen aufgegeben. Auch wenn ich, glaube ich, keine Wildente aus dem Augsburger Raum essen sollte, hätte ich heute Mittag eine knusprige halbe Ente nicht vom Tellerrand gestoßen...

4.11.2007

§ 105 a Bayerische Karriereleiter

Das Schulungszentrum des LG Augsburg wurde ganz offensichtlich von M.C. Escher entworfen, anders kann ich mir diese Treppe ins Nichts nicht erklären...

§ 105 Berlin verstehen

Mal wieder einen kurzen Osterausflug nach Berlin unternommen um die Schwiegereltern und unsere Süße Nichte zu besuchen. Und mal wieder festgestellt, dass mich so gar nichts nach Berlin zieht... Die unglaubliche Freundlichkeit der Menschen hat mich ja schon immer fasziniert, und diese Englisch-Kenntnisse sind einfach unglaublich (vor allem wenn man bedenkt, dass diese Anleitung in einem -angeblichen- 4-Sterne Hotel ist):





Leider kein Foto konnte ich von dem schönen selbst aus dem Wörterbuch zusammengesuchten Schild vor einer Bäckerei machen, ich zitiere es trotzdem:


Bitte
die Spatzen
nicht füttern

Please
the sparrows
do not feed


Also eine nette Aufforderung an die Spatzen die anwesenden Menschen nicht zu füttern, wie aufmerksam!



Kein Englisch braucht man, um in Berlin darauf hingewiesen zu werden, wie man sich im Brandfall verhält. Vielleicht besser so. Mit diesen "Was tun, wenn's Brennt, Alder"-Comics in Berliner Hauseingängen haben selbst Abgänger der Rütli-Schule die Chance bei Feuer zu überleben.



Und es scheint sich mal wieder einiges in der amerikanischen Rechtsprechung verschärft zu haben, jedenfalls machen mir die amerikanisch geführten Ketten so den Eindruck. Seit sich Stella Liebeck den McDonald's Kaffee über die Beine geschüttet hat, ist ohnehin jeder Heißgetränkeverkäufer dauerpanisch, was auch erklären könnte, warum Starbucks' Strohhalme "not recommended for use in hot beverages" sind und warum auf den Bechern bei Dunkin'
Donuts die Warnung "This beverage is extremely hot" steht.

4.06.2007

§ 104 Juristen sehen die Welt mit anderen Augen


Gestern kam eine eMail der Rockantenne, in der ich zum "Soundcheck" eingeladen werde mit folgendem Wortlaut:

es steht wieder ein neuer Soundcheck bereit - und wir warten dankend auf Ihr Urteil!
Klicken Sie sich durch unsere 12 Soundbeispiele, bewerten Sie die Songs - und helfen Sie, das RA Programm zu verbessern!


Mann, sie warten dankend auf mein Urteil um das Rechtsanwalts-Programm zu verbessern, ich wusste doch, dass mit dem Referndariat endlich der Schritt in die Praxis anfängt, aber dass das sogar die Rockantenne schon mitbekommen hat... Überdies wusste ich noch nicht einmal, dass die Rockantenne ein eigenes Rechtsanwalts-programm hat, da sollte ich gleich mal reinhören. Was da wohl so läuft? Mit Sicherheit Judas Priest "Breaking the law"...

4.04.2007

§ 103 II Ich will endich eine RA-Fachangestellte!


Heutiges Thema: Rechtsanwaltsgebührenrecht, respektive RVG und PKH. Was für Außenstehende wohl eher nach einer Zeile aus "mfg" von den Fanta4 klingt ist wirklich übel. Komprimiert in nur 3,5 (gefühlten 9) Stunden wurde uns mal eben erklärt, wer wann wieviel abrechnen draf, welcher Posten in welchem aufgeht und was für Besonderheiten in dem ein oder anderen Fall zu beachten sind. Viele, viele Zahlen. Immerhin wissen wir jetzt, dass unser (nicht rechtsschutzversicherter Mandant) von gestern im Falle eines verlorenen Prozesses auch noch rund 1.500 € an uns als Anwalt zahlen "darf". Damit vergrault man sich zwar die Mandantschaft, hat aber immerhin schon mal die Miete für die Kanzlei wieder drin.

§ 103 I Build my Body

Was hab ich mich noch zu Studentenzeiten beschwert, dass immer dieser schwere rote Schönfelder mitzuschleppen ist und das das doch ganz schön auf's Kreuz geht. Ach waren das schöne Zeiten!

Gestern hatte ich die glorreiche Idee dass ich zur AG laufen könnte, 2,7 km hört sich ja eher wenig an und ist auch bequem zu laufen. Wenn man nicht gerade wie der letzte Packesel beladen ist. Im Gepäck: Schönfelder, Thomas / Putzo, Palandt und natürlich ein wenig Papier für Notizen macht alles zusammen schlappe 8,5 kg. Heute fahre ich mit der Straßenbahn!

4.03.2007

§ 102 Mein erster Fall


Na ja, jedenfalls nicht so richtig. Einerseits habe ich im Studium natürlich schon Unmengen von Fällen mehr oder weniger erfolgreich bearbeitet, andererseits ist der Übungsfall in der AG auch kein echter Fall, aber schon irgendwo dazwischen.

Und plötzlich wird alles anders: keine klaren Fälle mehr, bei denen es nur noch auf die rechtliche Würdigung ankommt, sondern die Nachbildung eines echten Mandanten, der da relativ realistisch geschildert wird: Ein Fall, der mir zunächst wie auf den Leib geschneidert erscheint. Nicht nur dass der Mandant Karl Kraus heißt, nein, der (Un-)Fall spielt auch noch im schönen Nembärch. Ansonsten verhalten sich die agierenden Personen wie im echten Leben: Die Mandantschaft hat mal wieder alle relevanten Unterlagen nicht zum Termin mitgebracht, die Ermittlungsakte der StA gibt auch nix beweiserhebliches her und die gegnerische Versicherung will auch nur einen minimalen Teil des Schadens zahlen. Zu allem Überfluss sind die Mandanten noch nicht mal Rechtsschutzversichert!

Irgendwie sitzen wir alle noch wie der Ochs vor'm Berg vor unseren ungewohnten Angaben und wissen so recht nichts damit anzufangen. Worauf haben wir uns da nur eingelassen? Wenigstens sieht der Stundenplan für Morgen mal ein Interessantes Thema vor: Rechtsanwaltsgebührenrecht, aber so wie ich die Sache sehe, wird das auch wieder ernüchternd...

4.02.2007

§ 101 Der Ernst des Lebens


Nun geht er also los, der Ernst des Lebens. Für viele Referendare in ganz Bayern (oder gar ganz Deutschland) gab es heute das gleiche Programm: Meet your Ausbildungsrichter (der bei uns ziemlich motiviert zu sein scheint und eine mehr oder weniger gewollte Komik besitzt), VIEL Papierkrieg, Überreichung der durchaus ganz ansehnlich gestalteten Bestellungsurkunde und meet your Judge (auch hier ein nettes Exemplar erwischt!).
Ab morgen sind dann erst einmal drei Wochen Einführungslehrgang angesagt. Man merkt, dass man seine Seele für ein paar Monate dem Staat verkauft hat, denn der Ton wird langsam fordernder. Immerhin wurden wir darauf hingewiesen, dass wir dazu verpflichtet sind, an Tagen die ohne AG und ohne Termine bei dem betreuenden Richter etc. sind, unser Wissen im Selbststudium zu vertiefen. Was zu studienzeiten noch ganz normal war, wird jetzt von einem verlangt.

§ 100 Punktlandung

Hätte ich es geplant, es hätte mit Sicherheit nicht geklappt: § 100 stellt also hiermit offiziell die Zäsur zwischen meinem jämmerlichen Leben als Student und der glorreichen Zeit als Rechtsreferendar dar. Ab jetzt auf diesem Blog also unglaubliche Details aus der staatlichen Ausbildung und wieder viel mehr Jura. (Glaube ich zumindest, im Endeffekt wird es aber wohl wieder auf die üblichen "Meine Nachbarn nerven mich" und "schaut mal was ich gestern Abend gemacht habe" - Posts hinauslaufen.)

4.01.2007

§ 99 Originale und Fälschungen

Wie versprochen hier noch die Fotos vom angenehmen Teil der gestrigen Nacht: Des Tiger Woods auf X-Box Turnieres. Seeehr schönes Spiel, für virtuelles Golf wirklich nah an der Realität und ein Spieler-Editor der seines gleichen sucht. Beweise? Bitteschön:

Markus in Original (jetzt ohne Bart)
Und virtuell (noch mit Bart)

Jackie virtuell
Ich...

Und mein Alter-Ego. Sieht sympatisch aus, der Mann :-)

Ach ja: Bei Jackies Charakter hat der virtuelle plastische Chirurg ein wenig viel nachgeholfen. Bei manchen Abschlägen hatte man Angst, dass die gute vorne überkippt, ist aber nix passiert...

§ 98 Schlaflos in Seattle Augsburg Alt. 2

Wir erinnern uns: 2.50 Uhr, der Hund von Baskerville jault seit über einer Stunde in das Treppenhaus. Aber so langsam stört mich das nicht mehr, ich höre es nämlich nicht mehr! Meine geliebten Nachbarinnen (richtig, die Techno-Gören aus § 78) sind inzwischen wohl aus ihrem Lieblingsclub geworfen worden und sind wieder zu Hause engefallen. Mit gefühlten 20 Kerlen im Schlepptau. Ich höre mindestens 5 Gespräche GLEICHZEITIG durch die Schlafzimmerwand, leisen Techno im Hintergrund (wenigstens da haben sie sich ein wenig gebessert) und die Geräusche irgendeiner Spielkonsole. Um 6:30 Uhr kapituliere ich vor den durchfeiernden Zombies nebenan, nehme mein Bettzeug und schlafe noch ein paar Minuten bei den Ratten im Wohnzimmer (klingt irgendwie gruselig). Wie kann ein normaler Mensch so viel Durchfeiern nur aushalten? Oder sind meine Nachbarinnen Zombies, genmanipuliert, Maschinen aus der Zukunft die mich vom Antritt meines Referndariats abhalten sollen, um den 3. Weltkrieg zu verhindern oder etwa eine Mischung aus allen drei Möglichkeiten?

Wenn das so weitergeht weiß ich schon wofür mein erstes Referendars-Gehalt draufgeht: Eine Machete, eine Eishockey-Maske und ein guter Strafverteidiger (oder einfach nur eine Packung Ohropax...).


§ 98 Schlaflos in Seattle Augsburg Alt. 1

Was gibt es schöneres, als von einem Tiger-Woods-Golf-Tour-Abend (Fotos folgen!) todmüde nach Hause zu kommen und festzustellen, dass der Nachbar mal wieder um die Häuser zieht. Neben den Techno-Gören haben wir ja auch noch einen Hundebesitzer im Haus. Normalerweise völlig unauffällig fängt das Biest aber immer dann ganz schrecklich zu jaulen an, wenn Herrchen nicht um 22.00 zu Hause ist. Oder es freut sich nur über die tolle Akkustik, die es hat, wenn es von hinter der Wohnungstür in den großen Resonanzkörper Treppenhaus heult. Klingt, als würden Wölfe neben meinem Bett stehen.

Trotzdem versuche ich noch ein wenig Schlaf zu bekommen...