11.02.2006

§ 30 Und in China essen sie Hunde...

Und tun auch sonst in unseren Augen gar absonderliche Sachen. Nachdem ich vor kurzem ja schon darüber berichtet habe, dass es in China nun die erste echte Subsumtionsmaschine gibt, heute folgende MEldung vom Beck'schen Pressedienst (ja, die Familie hat Connections ;-) ):

http://rsw.beck.de/rsw/shop/default.asp?docid=199660

"China verschärft Kontrolle der Todesstrafe", eigentlich schon mal eine eher positive Überschrift. Aber der letzte Absatz der Meldung erstaunt den europäischen (und evtl. sogar den amerikanischen) Juristen sehr:

Hohe Anzahl von Fehlurteilen aufgedeckt
Es gibt 68 Straftatbestände, bei
denen in China der Tod durch Genickschuss oder Giftspritze droht. Mindestens die
Hälfte der Fälle sind keine Gewaltverbrechen. So werden Todesurteile auch bei
Korruption, Wirtschafts- oder Eigentumsdelikten verhängt. Die chinesischen
Medien hatten 2005 mehrere Fehlurteile aufgedeckt. Gerichte wurden kritisiert,
sie hätten bei der Verhängung der Todesstrafe nicht die nötige Sorgfalt walten
lassen. Da die Polizei häufig auch Folter anwendet, um Geständnisse zu
erzwingen, hatten Experten immer wieder vor fatalen Justizirrtümern gewarnt.


68 Straftatbestände, auf die die Todesstrafe steht? Und ich habe schon an der amerikanischen 3-Stirkes-for-life-Regel stark gezeweifelt, aber das? Bei uns wird es wahrscheinlich schon schwierig 68 Straftatbestände zu finden, die eine höhere Strafdrohung als 5 Jahre Mindestrafe haben... Wobei, machmal könnte es schon zum entspannteren Umgang untereinander beitragen, wenn auf maches Vergehen deutlich höhrere Strafen stünden. Mir fiele da spontan Drängeln auf der Autobahn ein. Und gab es nicht einmal diese SciFi-Utopie einer Gesellschaft, in der es NUR die Todesstrafe gab? Spätestens bei der Hinrichtung wegen unbefugtem Betreten des Rasens dürfe es auch dem ein oder anderen Verfechter der Todesstrafe bitter aufgestoßen haben.

P.S. Weil es gerade so schön zum Thema passt: Brittney Spears ist (wie wir alle wissen) Erz-konservativ und eine überzeugte Verfechterin der Todesstrafe. Und als solche hat sie sich einmal zu der Aussage hinreißen lassen: "Ich bin für die Todesstrafe, denn wenn jemand etwas schlimmes getan hat, dann muss er bestraft werden, damit er seine Lektion lernt für das nächste Mal."

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