12.29.2007

§ 196 Schmutziger Tümpel

Soll die ursprüngliche Bedeutung von "Dublin" sein. Mit schmutzigem Tümpel hat die Stadt aber nichts mehr zu tun und das ist auch gut so nachdem wir Silvester dort verbringen werden.

All meinen treuen Blog-Lesern wünsche ich auf diesem Wege einen guten Start ins neue Jahr!

Ich verspreche, auch 2008 den Blog weiter zu füttern, vielleicht sogar ein wenig regelmäßiger als bisher.

12.22.2007

§ 195 D' Schickeria

Puh, komme gerade von einer Kanzleiweihnachtsfeier. Wenn mich gestern noch jemand gefragt hätte, wo sich die Augsburger Schickeria vor Weihnachten trifft, hätte ich noch keine Ahnung gehabt. Jetzt weiß ich: in der Skihütt'n.

Solange wir noch als geschlossene Gesellschaft gefeiert haben, war eigentlich alles klasse, als dann die ähem, Snobs, mit hineingelassen wurden, wurde es eng und seltsam. Ich habe noch nie an einem Abend soooo viele Champagnerkorken knallen sehen, und das von Flaschen, die von 50 EUR aufwärts kosten. Die Magnum Flasche vom Anfang lag sogar bei deutlich über 350 EUR. Verrückte Welt.

12.20.2007

§ 194 Bow down...

Mal wieder nicht viel Zeit zu posten... Heute durfte ich mich mal wieder mit der zigsten Besprechung für eine Homepage herumschlagen (ich hab ja sonst nix zu tun) und morgen ist die erste Klausur im öffentlichen Recht angesetzt, für die ich heute bisher ca. 20 Minuten wirklich gelernt habe.

Außerdem hetze ich gerade noch meiner Bestätigung für die RA-Station hinterher. Das kann doch nicht so schwer sein, seinen Namen und Adresse zu schreiben, einen Stempel aufs Papier zu drücken und zu unterschreiben, oder? Ich seh' schon, an so einer Formaile scheitert meine großartige Stelle und ich werde einem Einzelanwalt in Oberhintertupfing zugeteilt, der mich auch 10 Stunden am Tag in Beschlag nimmt...

Jetzt ist der Post doch wieder ganz ordentlich geworden ohne dass ich mein Fundstück für diese Woche präsentieren konnte: Mal wieder eine Rosine aus dem Jurawelt-Forum:

Geehrte Forumsteilnehmer!

1. Ich suche Fälle, in denen ein deutscher Richter wegen Rechtsbeugung verurteilt worden ist [da kann er vermutlich lange suchen...].

2. Wenn ein Richter nachweislich in seiner Urteilsbegründung a) lügt und b) Inkompetenz vortäuscht[so mancher Richter braucht die nicht vortäuschen!], besteht dann eine Chance, dass er wegen Rechtsbeugung verurteilt wird?

3. Wenn ich erfolgreich dafür gesorgt habe, dass ein Richter wegen Rechtsbeugung verurteilt worden ist, werde ich dann für den Rest meines Lebens von den deutschen Justizbehörden verfolgt [so wie vermutlich jetzt schon], oder würde man den Richter entlassen und mich in Ruhe lassen? [DIE machen dann immer weiter, DIE beobachten einen dann durch Glühbirnen und Steckdosen und DIE versuchen Dich dann mit Mikrowellenstrahlen und Elektrosmog langsam und Qualvoll umzubringen weil Du einen von DENEN ans Messer geliefert hast... :-) ]

Mit freundlichen Grüßen
B.

12.16.2007

§ 193 Der Tod kommt tropisch


Das Fundstück der Woche steht auf der Toilette des Ausbildungszentrums der Regierung von Schwaben: Das Milizid mit der Duftnote "Tropical".

Was auch immer ein Milizid sein mag (mit "izid" am Ende tötet es irgendwas, aber noch nicht einmal das allwissende Internet konnte mir sagen, was), immerhin riecht der Tod schön tropisch...

12.14.2007

§ 192 Ein Frischling!

Noch ein Bisschen Inhaltslos ist er, der neue Stern am Blogger-Himmel, aber ich bin zuversichtlich, dass demnächst der Content nur so sprudeln wird...

Herzlich willkommen in der Welt derer, die sich dem Rest der Menschheit mitteilen wollen!

(Verlinkt ist das neue Meisterwerk rechts und hier: http://www.rychysblog.blogspot.com)

12.11.2007

§ 191 I Eee-PC

Der echte Eee-PC (den Acer demnächst für nur 299 EUR auf den Markt werfen will) ist klein und praktisch. Leider gibt es ihn erst ab Januar, so dass ein Kollege aus der Kanzlei sich seinen eigenen Eee-PC basteln wollte.

Leider hat er es nur zum Ee-PC geschafft:


Unglaublich, wie verwirrend es sein kann, wenn man da mal beim Tippen auf die Tastaturbeschriftung schaut...

(Alternativ könnte man natürlich auch spekulieren, dass ein Anwalt, der gleich zwei €-Tasten auf seiner Tastatur braucht, richtig viel verdient. Das er dafür das "R" geopfert hat, wäre dann verständlich, wenn die Mandate allesamt aus China kämen...)

§ 191 II Um die Eier


Endlich kann ich auch mal einen "witziges aus der Arbeit" Post veröffentlichen: Diese Telefonnotiz lag neulich auf dem Schreibtisch, den ich hin und wieder einmal "besetze". Der Job als Anwalt geht anscheinend so manchem "um" die Eier :-D.

12.08.2007

§ 190 Leute gibts...

Es gibt Straftäter und es gibt blöde Ausreden. Viele davon habe ich auch in meinen Sitzungsdiensten gehört. Da haben doch glatt einige ihre Taten flolgendermaßen "gerechtfertigt":

Anklage: Ladendiebstahl "Alle glauben, dass ich Polizist bin. Ich will aber kein Polizist sein. Aber da mich DIE immer und überall beobachten, habe ich eben einfach was gestohlen. Polizisten dürfen ja nichts stehlen und deshalb dachte ich, ich kann DIE damit überzeugen, dass ich kein Polizist bin."
[Der Herr Kriminalhauptkommissar Angeklagte wurde "trotzdem" verurteilt]

Anklage: fahrlässige Trunkenheit im Verkehr, Widerstand gg. Vollstreckungsbeamte: "Es war Samstag Abend und ich hatte schon 5-6 Bier getrunken [BAK: 0.98 %o]. Dann musste plötzlich der Hund raus." [???] Erläuterung des Verteidigers: "Bei dem Hund handelt es sich um einen Bordercollie, dieser Hund ist sehr schnell und braucht sehr viel Bewegung, daher hat ihm mein Mandant antrainiert, neben dem Auto her zu laufen." Erklärung für das Schlagen und Treten nach den Polizeibeamten, die seine Papiere kontrollieren wollten: "Mein Mandant dachte, in seiner Garage sei er sicher und die Polizei könne ihm auf seinem Grundstück nichts mehr." [Nachdem er zuvor ca. 1,5 km den Polizeiwagen ignoriert hatte und in Schlangenlinien nach Hause gefahren war - klar!]

Neulich in Nigeria: (Quelle) Ein Mann fährt schwarz Bahn (auf dem Dach) und wird vom Schaffner erwischt. [Ich würde so was gerne mal auf einem deutschen ICE sehen...] Der Mann war wohl völlig verblüfft, dass er erwischt worden sei, da ihn ja eigentlich seine magischen Amulette hätten unsichtbar machen müssen. Das es nicht geklappt habe, konnte sich der Mann dann auch ziemlich schnell erklären: Er hat vergessen, letzte Woche die Zaubersprüche zu erneuern.

Wieder was gelernt, nicht nur der Virenscanner und die Firewall, nein, auch die Unsichtbarkeits-Zaubersprüche wollen regelmäßig upgedatet werden. DEN Fall hätte ich gerne mal verhandelt...

12.07.2007

§ 189 Rendite

Am Mittwoch habe ich mich tatsächlich dazu hinreißen lassen, mich der Volkshysterie Lotto anzuschließen.

Ich war ja sooooo knapp dran, den ganz großen Jackpot zu knacken! Immerhin hatte ich drei Richtige (und die auch noch in einem Tippfeld!). Das war ja schon mal die Hälfte zu 43 Millionen. Entteäuschender Weise wurden mir dann aber nicht die 21,5 Millionen ausbezahlt, die ich eigentlich verdient hätte, sondern nur 9,20 EUR.

Wobei, wenn man es sich mal so überlegt, dass bei einer Investition von 1,75 EUR nach nur vier Stunden 9,20 EUR daraus werden, würde ich gerne mal mehr in das System investieren oder die 1,75 EUR auf längere Zeit anlegen. Mit der Rendite habe ich nach ein paar Jahren auch meine 43 Millionen zusammen...

12.06.2007

§ 188 Nicht zum Staat

Warum ich, wenn ich nach meinem späteren Berufsziel gefragt werde, immer kategorisch negativ abgrenze ("nicht zum Staat, und erst recht nicht in die Verwaltung!"), wurde mir gestern in der ersten AG zum Verwaltungsrecht mal wieder klar.

Nicht, dass unser AG-Leiter dem langsaaaaaam-Klischee der Verwaltung entsprechen würde, ganz im Gegenteil. Das ist auch gut, nur die Materie.

Und überhaupt: wer will sich schon bei seiner "Arbeit" ALLES vorschreiben lassen, wirklich ALLES... Wer's nicht glaubt kann gerne nachlesen:

Allgemeine Geschäftsordnung für die Behörden des Freistaats Bayern (AGO) Ziegler/Tremel Nr. 15:

§ 22 Sprachliche Gestaltungsregeln
(1) Dienstliche Schreiben sollen [aha, eine Sollvorschrift also, in der täglichen Praxis mit hohem Ermessensspielraum] höflich, klar und für den Empfänger verständlich [nehe, is' klar!] sein sowie Fremdwörter möglichst vermeiden. Bei allgemeinen Personenbezeichnungen sollen möglichst geschlechtsneutrale Formulierungen verwendet werden [Feuerwehrmann Feuerbekämpfungspersonal]. [...] es ist auf das einzugehen, was der Empfänger vorgebracht hat. [bei Hemmer wird das groß als "Hemmer-Methode" verkauft und heißt "Echoprinzip"]

[...]

(2) Schreiben sollen grundsätzlich im persönlichen Briefstil mit Anrede und Schlussformel verfasst werden, es sei denn, der Briefstil ist nach Inhalt und Zweck des Schreibens nicht angebracht. [Sehr geehrter Herr Meier, lieber Hans, ...]

[...]


Auch eine wahre Stilblüte:

§ 7 Besucherverkehr
(1) Für die Bürger sollen nur kurze Wartezeiten und möglichst wenig Anlaufstellen entstehen. [Das Übliche also: 25 Schalter, 2 besetzt, davon einer in Kaffepause, einer am telefonieren] [...]

(3) Mitgliedern des Europäischen Parlaments, des Deutschen Bundestages und des Bayerischen Landtags ist Schutz und auf Ersuchen Hilfe zu gewähren. [Anderen also nicht?] Sie sind bevorzugt zu behandeln und auch außerhalb der Öffnungszeiten zu empfangen. [AHA! Erwischt!]

12.04.2007

§ 187 Verleumd Beamten Mikado*

Die Verwaltungsstation beginnt ihrem vorauseilenden Ruf alle Ehre zu machen...


Einführungslehrgang beginnt (für unsere AG-Gruppe) nicht mit Beginn der Station am 3.12. sondern erst am 5.12.. Und auch dann wird noch nicht fachlich gelehrt, sondern wir dürfen uns dem Kurs "Einführung in die Sozialkompetenz" unterziehen. Ich befürchte ja, Sozialkompetenz in der bayerischen Verwaltung klingt in etwa so: "Hammerneeeet, Machmerneeet, Kämmerneeeet..."


Noch besser war aber meine praktische Ausbilderin, als ich diese gestern ganz pflichtbewusst angerufen habe, wann ich denn das erste Mal vorbeikommen soll:

Sie: "Na ja, Sie haben ja jetzt erst mal die nächsten zwei Wochen Einführungslehrgang..."

Ich: "Ja, genau, der endet am..." (zu 19. kam ich schon gar nicht mehr)

Sie: "Und danach lohnt es sich dieses Jahr ja auch schon nicht mehr, dass sie vorbei kommen..."

Ich: "..."

Sie: "Dann machen wir eben den gleichen Termin, den ich auch schon Ihrer Kollegin gegeben habe, dann können wir das in einem Aufwasch machen. Kommen Sie dann doch bitte am 10.1. vorbei."



Ich gehe mal davon aus, dass die Motivation, mich vertieft auszubilden eben so groß sein wird. Mir solls Recht sein, ich habe nämlich seit Gestern wieder meine Motivation wiederentdeckt und sitze wieder fleißig an meiner Doktorarbeit...


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* Be-am-ten Mi-ka-do, das (N): beliebter Zeitvertreib bei (>) Beamten, ein Spiel in dem derjenige verloren hat, der sich zu erst bewegt. Angelehnt an das beliebte Spiel (>) Mikado, welches mit Holzstäbchen gespielt wird, die sich jedoch deutlich häufiger bewegen als Beamte...