10.13.2008

§ 268 Wer nur auf Sherman-Sterling lernt, der landet leicht bei Freshfields*

Andere LG's, andere Referendare. Am Wochenende lief die erste Hälfte des Hemmer-Arbeitsrechtskurses. Wie üblich pilgern Referendare aus dem ganzen Freistaat dort hin, um an den Lippen der Meister zu hängen und die Weisheit in sich aufzusaugen. Das führt zu interessanten Felsdtudien, an denen man feststellen kann, dass es tatsächlich regionale Unterschiede zwischen Referendaren gibt.
Auch wenn es in den jeweiligen LG Bezirken stärkere Schwankungen gibt, so ist doch ein gewisses Grund-Muster festzustellen, dem die meisten mehr oder weniger entsprechen. Die Kollegen aus den kleineren Städten machen eher den Eindruck des Gewerkschafts-Anwalts, die mit bewusst lässigem Schal und langen Haaren zum Rollkragenpulli beherzt für 18 Prozent mehr Lohn in die Bresche springen würden. Ganz anders dagegen die Münchner Kollegen. Münchner Referendare schmücken sich gerne mit Insignien, die andeuten, dass sie bereits jetzt so viel Kohle verdienen (oder von Papi kriegen), dass sie es eigentlich gar nicht nötig haben, das zweite Examen noch abzulegen. Mal abgesehen davon, dass ich seit dem Verlassen der Uni keine aufgestellten Polo-Krägen mehr gesehen habe, sind auch die schon in der Uni albernen Barbour-Jacken in München scheinbar noch hoch im Kurs... Ein ganz besonderes Exemplar Barbour-Jacken-Träger hatte ich dann gestern neben mir sitzen. Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, hatte der Herr Kollege auch noch seinen Blackberry dabei. Nicht um wichige E-Mails vom letzten Deal mit Hypo Real Estate zu empfangen (wie auch...), sondern die meiste Zeit nur, um im Internet zu surfen und drei Mal die Stunde zu überprüfen, ob die Spiegel-Online-Homepage schon aktualisiert wurde.
Und man wundert sich über den schlechten Ruf der Juristen...

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* oder umgekehrt...

7 Comments:

Blogger Mr. Bing said...

Wie? Der KnöDeBö war auch da? ;)

11:43  
Anonymous Anonymous said...

"dem die meißten mehr" + " die meißte Zeit " = verfluchte Rechtschreibreform

12:12  
Blogger Juri§tenpack said...

"Meiste" konnte ich schon vor der Reform nicht richtig schreiben. Zum Glück kann ich ja demnächst meine Sekretärin dafür verantwortlich machen...

Im Übrigen würde spätestens beim zweiten Mal in der Klausur "konsequent" am Rand stehen ;-)

14:16  
Blogger Daniel said...

Ach jetzt weiß ich wie diese potthässlichen Jacken heißen! Hab sowas auch neulich gesehen und konnte nicht mehr aufhören insgeheim den Kopf zu schütteln.

16:06  
Blogger Mr. Bing said...

Diese Jacken und die tiefergelegten Autos scheinen dich zu beschäftigen. Nicht zu vergessen das Metro-Formfleisch ;)

08:00  
Blogger Juri§tenpack said...

Barbour Jacken, auch Wachs-Jacken (mit "A"!) wurden ursprünglich vom britischen Landadel bei der Jagt getragen. Da machen sie auch Sinn und da sollten sie bleiben. Wann und wie sie ihren Weg in juristische Fakultäten gefunden haben ist noch unbekannt, ich schätze aber, dass es vor allem mit dem sündhaft teuren Preis zusammenhängt...

09:23  
Blogger Rychy said...

Das alte Prinzip: Ned schee abrr seldn.

Und du willst nach diesen Erfahrungen immer noch in diesen Malstrom seltsamer Leute (München) ziehen??

22:23  

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