3.31.2008

§ 232 Taim tooooo säi goodbaaaaaaaai!

Nun ist es also so weit. Gerade musste ich den liebgewonnenen Kollegen (und sogar einem Mandanten) lebewohl sagen. Ab morgen bin ich dann in München, robotten, und habe daher keine Zeit mehr für die tolle (und gut bezahlte) Nebenbeschäftigung...

Wenig Zeit wird wohl auch für den Blog bleiben. Und wenige Erlebnisse, die nichts mit der Großbude zu tun haben.

Da ich die eingefleischen Leser dieses Blogs aber nicht mit meinen Erlebnissen aus der Großbude nerven möchte, gibt es die Erlebnisse aus der Großkanzlei in einem neuen, Thematisch passenden Blog auf

www.thorsten-legal.blogspot.com.

Seht es einfach als eure neue Lieblingsserie ;-)

3.22.2008

§ 231 Fight Club?

Wobei, Fight Club war ja eigentlich fair 1:1. Und mit der Möglichkeit zurück zu schlagen. Und nicht strafrechtlich relevant (zumindest der eigentliche Fight Club).

Dem Helden von Stuttgart gute Besserung...

3.21.2008

§ 230 Neeeh, Leute (Teil II)

§ 229 Neeeeh, Leute...

Zugegeben, ein netter Anblick, der sich da neulich von meinem Schreibtisch aus ergeben hat. Nur endet der Regenbogen aus dieser Perspektive so ziemlich genau am Kö. Das letzte, was ich am Kö erwarte, ist ein Topf voller Gold. (Wobei ich glaube, dass sich am und um den Kö so einige Gestalten 'rumtreiben, die an einem Kobold, der auf Straßenbahnschienen einen Top voll Gold bewacht erst mal nichts besonders bemerkenswert finden würden...)

3.19.2008

§ 228 Nicht nur sauber, sondern rein!


Dresden hat, um es mal so zu sagen, dezent seltsam anmutende Museen. Nachdem ich diese Werbung gesehen habe, dachte ich an Sagrotanflachen von 1950 bis heute und Seifenreste von Louis XIV..

Allerdings muss ich sagen, dass mich ein anderes Plakat dann doch beinahe schon zu einem Besuch gereizt hätte. Trotzdem: ungeschickter Name für ein Museum.

3.18.2008

§ 227 Rassismus

Auch eine Form von Rassismus:
Keine Akzeptanz von 500€-Scheinen
(Aufkleber oben an der Zapfsäule).

"Eh weißt Du, das finde ich jetzt aber nicht korrekt, ey, was haben Dir die 500€-Scheine denn getan? Du konntest aber auch ruhig mal ein wenig toleranter sein, ey, Du weißt schon, gutes Karma und so..."

3.17.2008

§ 226 Referendarszimmer


Die Kanzlei hat sich letzte Woche räumlich umorganisiert. Und als guter Referendar in Nebentätigkeit habe ich natürlich beim Aufbau der neuen Möbel geholfen.

Im Vorfeld hieß es schon, dass die Umstrukturierung und Erweiterung unter anderem dazu führen soll, dass ein "echtes" Referendarzimmer geschaffen wird, welches Nachmittags Referendaren vorbehalten sein soll. Damit hätte sich die ständige Reise nach Jerusalem (wessen Arbeitsplatz ist gerade frei oder arbeite ich doch zu Hause?) endlich erübrigt.

Ein wenig enttäuscht war ich dann aber schon, als ich das neue Referendarzimmer gesehen habe. Immerhin hat es einen eigenen Stuhl und einen eigenen Kleiderständer, aber das war's dann auch schon...

(Tatsächlich haben nur die Kinder des mit aufbauenden Partners das "Referendarzimmer" gebastelt. Trotzdem kann ich mir das in einigen anderen Kanzleien sehr gut vorstellen...)

3.16.2008

§ 225 Mundgeruch


Ich weiß ja, dass man als Tierhalter irgendwann anfängt, die seltsamsten Sachen für seine Tiere zu tun. Aber diese "natürliche Belohnung" (neulich tatsächlich in der Tierhandlung gesehen!) würde ich meinen Katzen (wenn ich welche hätte) schon aus Selbstschutz nicht gönnen...

Knoblauch-Tabletten. Da fehlt ja dann nur noch das Frischfutter mit "Drei-Wochen-Toter-Fisch"-Geschmack um den Katzen-Mundgeruch, der mE ohnehin schon eher "gewöhnungsbedürftig" ist, vollends zur Biowaffe zu machen.

3.14.2008

§ 224 Drogen...

Noch eine Akte von der Regierung... Damit darf ich dann in den vier Monaten Verwaltungsstation tatsächlich ganze drei Akten bearbeiten. Abzüglich dem Dezember, in dem ich meine Ausbilderin ja gar nicht gesehen habe, macht das dann eine Akte pro Monat. Bei der Arbeitsbelastung ist es ja kein Wunder, dass einer der Beamten aus dem Sachgebiet, seit ich dort bin, krank ist!


Diesmal eine Führerscheinsache. Die Fahrerlaubnis wurde einem knapp 19-Jährigen entzogen, nachdem er unter Einfluss von Marihuana beim Autofahren erwischt wurde.

So weit so gut, ein (glaube ich) ziemlich normaler Verlauf der Akte (auch wenn ich es irgendwie putzig finde, dass das LRA mit dem Anhörungsbogen auch gleich noch als Anlagen "Informationsblätter/-broschüren zur Drogenabstinenz" verschickt), bis dann der Widerspruch des reuigen Verkehrssünderleins kommt:

Nach einigem Geschwafel, das ihm anscheinend seine Freunde geraten haben, dass ihn der Konsum von Marihuana inzwischen anekeln würde, er das Zeug nie wieder anfassen würde und ohne Führerschein seine komplette Welt zusammen brechen wird, er seinen Job verliert und sich seine Familie von ihm abwenden wird, kommt das Hammer Argument:

"Aufgrund dieser Aspekte bitte ich Sie, eine SOZIALE ENTSCHEIDUNG(ein SOZIALES GESETZ?) zu treffen.(bitte keine Postzustellungsurkunden mehr, wenn möglich).DANKE!!!"


Darf man als Widerspruchsbehörde im WS-Bescheid ausführen, dass die PZU keine Strafe ist? Und darf man Tipps zur Interpunktion geben? Ansonsten sehe ich die Zukunft des jungen Mannes nicht dadurch zerstört, dass er keinen Führerschein mehr hat, sondern eher dadurch, dass die Bewerbungen in Zukunft eher schlecht laufen werden. (Oder habe ich eine erneute Rechtschreibreform, diesmal bezogen auf den nicht ganz so strengen Umgang mit der Interpunktion, verpasst?)

3.13.2008

§ 223 Geld...

Der neue Stern (aus dem Abo, das sich Birgit mal am Telefon hat aufschwatzen lassen) ist da!

Und das mit dem großartigen Titelthema: "Wie viel verdienen Selbständige" wird einmal mehr dazu beigetragen, dass der Verdienst von Rechtsanwälten von der Öffentlichkeit völlig falsch eingeschätzt wird:

Der exemplarisch genannte Kollege sitzt bereits auf Platz 8 der Rangliste, und zwar mit einem Monatseinkommen von schlappen 12.500 EUR. Dass der gute Herr Kollege mit 61 Jahren nebenbei auch noch Patentanwalt ist (die immerhin schon auf Platz 4 der Liste stehen) und Partner einer größeren Kanzlei mit einigen Angestellten Anwälten erfährt man erst, wenn man das Kleingedruckte oder das Portrait drei Seiten weiter ließt. Die allgemeine Öffentlichkeit ließt, befürchte ich, nur die Zahl und beginnt sich schon wieder über die Ungerechtigkeit aufzuregen.

Man muss den Stern-Recherchen allerdings zu gute halten, dass die weniger fett gedruckte Gewinnspanne von 3.000 - 75.000 EUR / Monat tatsächlich die Gewinnspanne von Einzelanwalt bis Partner in einer mittleren Großkanzlei abdeckt (ein Equity-Partner in den ganz großen Kanzleien verdient mE mehr als "nur" 900.000 EUR / Jahr). Aber wer ließt das schon?

Ach ja: die Verdienstmöglichkeiten als selbständiger Assessorreferent habe ich leider nicht gefunden, aber ich gehe mal davon aus, dass diese ebenso gut, wenn nicht gar besser sind als die für Rechtsanwälte...

3.12.2008

§ 222 Papa, wo kommen die kleinen Paralegals her?

Gerade entdeckt: die kleinen Paralegals werden unter anderem an der FSH, der Fachakademie Saar für Hochschulfortbildung im Fernstudium gebastelt...

Da gibt es dann so tolle Kurse wie "Rechtswirt" oder "Assessorreferent jur.", die mit wenig Aufwand beinahe so viel Wissen vermitteln, wie ein echtes Jurastudium und Referendariat zusammen, zumindest nach deren Eigenwerbung:

Der Studiengang Assessorreferent jur. FSH dient dem Ziel, eine rechtstheoretische Weiterbildung zu ermöglichen, die in der fachlichen Breite [aber bestimmt nicht in der fachlichen Tiefe] alle diejenigen Rechtsgebiete umfasst, die nach der Juristenausbildungsordnung auch für das erste und zweite juristische Staatsexamen Pflichtbestandteil sind.

Der Studiengang ist unterteilt in zwei große Fachkomplexe. Der erste Komplex beansprucht vier Semester und beinhaltet in der Breite [s.o.] das gesamte materiell-rechtliche Wissen, dass auch in der ersten Staatsprüfung für Juristen verlangt wird [in nur vier Semestern? Und auch noch im Fernstudium? Respekt!]. Er entspricht inhaltlich dem Studiengang Rechtswirt FSH. Der zweite Komplex erstreckt sich über drei Semester und vermittelt die prozessuale Theorie, die Volljuristen für das zweite Staatsexamen beherrschen müssen [und warum mache ich dafür eigentlich zwei Jahre Vollzeit-Referendariat?].

Der Studiengang Assessorreferent jur. FSH ermöglicht dem Absolventen die Durchführung von qualifizierten [dafür will ich Beweise sehen!] materiell-rechtlichen und prozessualen Aufgaben in allen Bereichen der Justiz und der Wirtschaft. Durch den in der rechtlichen Praxis geringeren rechtstheoretischen Schwierigkeitsgrad (im Vergleich zu den juristischen Staatsexamina) kann der Assessorreferent jur. FSH aufgrund seines Lehrgangs viele Sachverhalte weitgehend selbständig unter die richtige Norm subsumieren und dementsprechend viele Vorgänge für den Juristen vorfertigen oder in Eigenverantwortung [?] selbst [?] umsetzen.


Aber hey, noch ist es nicht zu spät, das jämmerlich langsame Vorankommen als Referendar aufzugeben und auch Assessorreferent jur. zu werden, denn:

Als Teilnehmerkreis kommen im Regelfall Personen mit qualifizierter rechtlicher Vorbildung in Betracht.

Als solche sind z.B. anzusehen: Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte, Steuerberater/Wirtschaftsprüfer, Steuerfachangestellte/Fachwirte, Rechtsbeistände, Diplom-Kaufleute/Betriebswirte mit Rechts- oder Steuerschwerpunkt, Jurastudenten mit mehrsemestrigem Studium oder Personen mit anderweitiger besonderer rechtlicher Qualifikation nach persönlicher Beratung.

[...]

Für Juristen mit bestandener erster Staatsprüfung und für Rechtswirte (nicht für Fachwirte) ist eine Beschränkung der Lehrgangsteilnahme auf den prozessualen Teil (2. Fachkomplex) möglich.

Und die beruflichen Aussichten sind auch alles andere als schlecht:

Exemplarisch kann er z.B. in Unternehmen

- als Anwalts-/Partnerassistent fast alle Tätigkeiten, die ein Volljurist ohne Anwaltszulassung ausüben darf, selbständig betreuen und durchführen,

- als Fachangestellter Akten analysieren und zusammenfassen [yeah!],

- als qualifizierter Steuerfachangestellter dem StB/WP intensiver juristisch zuarbeiten, insbesondere soweit dieser über keine juristische Vorbildung verfügt

- im Falle einer zusätzlichen Zulassung als Rechtsbeistand [oh, diesem aussterbenden Beruf, für den seit 30 Jahren keine Zulassungen mehr erteilt werden?] Mandanten im jeweiligen Fachgebiet rechtlich fundiert beraten

- [mein Favourite] rechtzeitig in Problemfällen die Notwendigkeit der Einbeziehung eines Rechtsanwalts erkennen

[und natürlich noch die utopischen Traumpositionen:]

- als juristisch hoch qualifizierter Angestellter in Rechtsanwaltskanzleien und Notariaten

- als Geschäftsführer / Vorstand einer Rechtsanwalts - GmbH / AG [ooch, wen nehmen wir denn als Geschäftsführer? Ach, wir kennen doch noch diesen Assessorreferenten...]


Und das alles nur mit einer wöchentlichen Arbeitsbelastung von acht bis zwölf Stunden (was bei der maximalen Belastung von 12 Stunden ohne Urlaub insgesamt 2.184 Stunden entspricht) und nur 185,- EUR/Monat... Wir Juristen sind schon verdammt blöd, dass wir für ein Studium im Durchschnitt mindestens 8 Semester à ca. 40 Wochenstunden (abzüglich ganzer 2 Monate Ferien im Jahr also rund 8.000 Stunden) und dann noch mal 2 Jahre Referendariat mit (theoretischen) 42 Wochenstunden (bei realistischen 2 Wochen Urlaub im Jahr also 4.200 Stunden), also insgesamt über 12.000 Stunden auf uns nehmen um im Endeffekt das Gleiche zu lernen...
Ich hätte also fast 10.000 Stunden Freizeit haben können?!?!

Die schönste Pointe an der Geschichte ist aber, dass ich über eine Werbung in meinem Lieblings-juristischen Fachforum erst auf die Seite gestoßen bin.

Bitte, erinnert mich jemand daran, falls sich einmal ein Assessorreferent bei mir bewirbt?

3.10.2008

§ 221 Lebt denn dr' alte Holzmichl noch?

Tja, es könnte mein neuer Spitzname werden (und wenn ich meine Motivation wieder finde evtl sogar Dr. Holzmichl :-D). Jedenfalls habe ich zwischenzeitlich eine Antwort gefunden, was ich denn statt Jura studieren sonst noch so hätte machen können: eine Schreinerlehre!

Jedenfalls habe ich die letzten drei Wochenenden zusammen diletantisch mit Holz herumgefuhrwerkt. Wochenende 1 und 2 für den neuen Käfig und gestern wurden einige Büros der Kanzlei mit neuen Möbeln ausgestattet. Mit meiner Hilfe.

Ich muss schon sagen, ich liebe ja das schwedische Möbelhaus. Der ortsansässige Möbellieferant spart nämlich an vorgebohrten löchern, so dass man viele "unwichtige" Dinge, wie die Füße eines Schreibtisches einfach dort anschrauben kann, wo man es gerade chic findet. Wenn das dann von Leuten gemacht wird, die alle mindestens das erste Staatsexamen haben oder noch nicht volljährig sind, dann ist es fast schon ein Wunder, dass die Tische alle stehen geblieben sind. Jedenfalls nach meinem letzten Eindruck gestern. Mal sehen ob sie, wenn ich nachher noch arbeiten gehe auch noch stehen...

3.03.2008

§ 220 Umzug


Die Jungs sind umgezogen...

Wer sich gefragt hat, warum ich letzte Woche schon wieder so wenig gepostet habe, hier die Antwort: ich war mit dem Bau des neuen Käfigs beschäftigt. Ein im Vergleich zum vorherigen Käfig riesiger Expedit aus der Ikea-Fundgrube, selbstgebaute Türen und alles mit Klarlack gegen Rattenurin versiegelt. Fast schon ein Meisterwerk.


Den Jungs jedenfalls gefällts.