2.02.2009

§ 292 Schildbürgerstreich

Rychy hat mich vor kurzem gebeten, Münchener Schildbürgerstreiche zu melden. Hier also das erste Fundstück:

In München Trudering haben die Anwohner (oder die Kommunalpolitiker oder wer auch immer) "entdeckt", dass einige Straßen an die deutsche Kolonialzeit in Afrika erinnern. So haben einige Straßen die Namen von "tapferen" Feldherren, die die Einheimischenstämme brutal massakriert haben. Großartig an der Sache ist aber, wie sich die Stadt dem Problem annimmt:

Eine der Straßen wurde in Hererostraße umbenannt und heißt jetzt nicht mehr nach dem Täter, sondern nach den Opfern. Die anderen Straßen heißen immer noch wie früher, nur wird jetzt mit Hinweisschildern unter dem Straßennamen auf die Herkunft des Namens hingewiesen. Ich kenne solche Hinweisschilder eigentlich nur im positiven Sinne à la "das war der Herr ..., der hat dieses und jenes gemacht, das finden wir toll." Insofern sind die Hinweisschilder das mE sinnloseste, was man machen konnte, denn nun klingen die Straßennamen nicht nur vorbelastet, nein, jetzt haben sie zusätzlich auch noch ein "das war der Herr..., der hat diesen und jenen Stamm ausgerottet, das finden wir toll"-Schild.

Aber hey, wenn das mal nicht gut angelegte 18.000 EUR waren...

2 Comments:

Blogger Rychy said...

^_^ *schlapplach. Oder:

Das war der Herr Krause. Der liefert uns immer die nettesten Possen frei Haus per Blog. Und das finde ich echt gut.

22:13  
Blogger Juri§tenpack said...

War mir klar, dass Dich das amüsiert...

10:33  

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