12.16.2009

§ 359 Nur die Hart'n komm' in' Gart'n

Vorweihnachtszeit ziemlich stressig. Anwaltsschicksal. Elende Regelverjährung.

Frage mich, wo ich noch effizienter werden kann. Denke zu lang nach, wie ich effizienter werden kann.

Gestern Kanzleiweihnachtsfeier. Heute "full lawyer's breakfast" (siehe unten) und wieder an die Arbeit. Brauche Urlaub!

12.11.2009

§ 358 I can has Briefpapier!

Ein wenig Stolz zum Wochenende: die neue Lieferung Kanzleibriefpapier ist da (da das Briefpapier einen minimalen Anteil an farbigen Elementen hat, wird es extern gedruckt), und es ist schon irgendwie toll, den eigenen Namen jetzt ganz offiziell auf vielen tausend Seiten Briefpapier zu wissen...

12.08.2009

§ 357 Wo kann man die den buchen?

Einmal ganz abgesehen von den strafrechtlichen Problemen, die mit der Geschichte einhergehen. Entführung, Erpressung und Körperverletzung sind auch keine lustigen Sachen, aber einen gewissen Ironischen Touch hat die Geschichte, die sich hier im idyllischen Traunstein ereignet hat, schon (http://www.sueddeutsche.de/bayern/607/496918/text/):

Offensichtlich waren fünf Rentner aus dem Raum Traunstein von einem windigen "Anlageberater" um einiges ihres Vermögens geprellt worden. Nachdem sie "alle legalen Mittel ausgeschöpft" hatten, haben sie den Anlageberater in einer gut organisierten Aktion gekidnapt und im Haus eines der Täter "bearbeitet", damit dieser ihnen den geforderten Schadensersatz von rund 3,4 Mio. Dollar bezahlt.

An sich ist man bei manchen Verhandlungspartnern schon versucht, die Rentner-Gang mit ihrem Duckt-Tape und den Brecheisen diskret zu buchen...

12.03.2009

§ 356 Fachliteratur

Toll, jetzt gibt es Fachliteratur auch mit riesengroßen Schlagzeilen, bunten Bildchen und Seite-3 Girls. Die Bild lässt sich zu einem Kapitalmarktrechtlichen Thema aus. Hätte ich das mal vorher gewusst, hätte ich mir die Recherche in den dicken, langweiligen Büchern sparen können.

Im Wortlaut:

Geld anlegen: Was genau ist ein Schiffsfond? [so was ähnliches wie ein Geflügel- Rinder- oder Fischfond. Einfach Schiffe aufkochen, die Stücke nach einiger Zeit herausnehmen und die verbleibende Brühe sich langsam reduzieren lassen. Das Anlageprodukt schreibt sich übrigens Schiffsfonds]

Wer Geld mit Geld verdienen möchte, muss Risiken eingehen. Bei einem Schiffsfond kann ein Kapitalanleger in gewisser Weise sogar unternehmerisch tätig werden. Es handelt sich nämlich um einen geschlossenen Fonds, mit dem das Geld für einen Schiffsbau zusammengetragen wird. [Aha.]

Doch mit den unternehmerischen Chancen kommen auch die Risiken. Bis zum Totalverlust sind alle negativen Szenarien möglich. [Und darüber hinaus auch noch Nachschusspflichten, aber entsprechende Risikoaufklärung habe ich hier nicht erwartet...]

[...]

Schiffsfonds sind kaum reguliert. Deswegen muss der Anleger über viel Sachkenntnis verfügen. Insbesondere muss er einschätzen können, ob das finanzierte Projekt sinnvoll ist. Ein grundlegendes Wissen über den Schiffsbau ist sehr nützlich. [Dass ein von einem Fonds finanziertes Schiff nicht schwimmt ist mir noch nicht untergekommen, wäre aber mal ein ganz neuer Ansatzpunkt beim Geltendmachen von Schadensersatzansprüchen. ]

[...]

Jeder Anleger sollte nur Geld in Dinge investieren, die er versteht. Wer keine Ahnung von Schiffen hat, sollte sich keinen Schiffsfond kaufen. Immobilien, Aktien oder andere Produkte stehen als Alternativen bereit. [Klar, das Geld mit Aktien oder Immobilienfonds zu verlieren ist auch viel schwieriger. Aber wer aufgrund dieser fundierten Aufklärung in der besten deutschen Zeitung investiert, sollte doch lieber in Rinder- Geflügel- oder Fischfond investieren, dann aber bitte die guten von Schuhbeck's!] [...]"


Quelle: Bild.de

12.01.2009

§ 355 Nur mal ausprobieren

Nein, nein, nein... Der Mandant ist der Ansicht, dass ich "erst mal" sein vorformuliertes Schreiben an seinen (ehemaligen) Anlagevermittler rausschicken soll, und er sich dann "nach dessen Reaktion binnen einer Woche" überlegt, ob er mir das Mandat erteilt. Das alles natürlich noch im Rahmen der Erstberatung für 95,20 EUR.

Dass diese "Erstberatung" schon zwei Schreiben à 8 Seiten an den Mandanten umfasst und schon die ein oder andere Arbeitsstunde in Anspruch genommen hat, scheint nicht zu stören.

Kostenlose Probefahrten gibt's im Autohaus ihres Vertrauens, aber nicht beim Anwalt. Langsam beginne ich zu verstehen, warum in den Unterlagen, die mir zur Erstberatung geschickt wurden, ein ausgefüllter Fragebogen von Kollegen in der gleichen Sache beilag...